Wir alle lesen täglich von den Herausforderungen, vor denen sowohl die Flüchtlinge, als auch die Kommunen aktuell aufgrund der stetig steigenden Anzahl an Flüchtlingen stehen. Getreu dem aktuellen rotarischen Jahresmotto „Be a gift to the world“ hat sich unser Club daher mit den Gemeinden an der Bergstraße vernetzt, um erste Ideen für neue Projekte im Bereich der Flüchtlingshilfe zu identifizieren.
Schnell haben sich die Themen Integration und Sprache als wichtige Schwerpunkte herauskristallisiert. Umso mehr haben wir uns gefreut, in der DJK-SSG Bensheim einen kompetenten Partner gefunden zu haben, den wir bei dem Projekt „Sprachwerkstatt“ unterstützen können. Die Sprachwerkstatt vermittelt Sprachwissen an Flüchtlinge mit dem Ziel, sie in die Lage zu versetzen, ihren Alltag selbst zu bewältigen. Wie geht man einkaufen? Was gibt es zum Frühstück? Wie heißen die Einrichtungsgegenstände in der Wohnung? Wie stelle ich mich vor oder wie mache ich einen Termin? Die Integrationsbeauftragte der DJK-SSG, Dorothee Sachinian weiß, dass Flüchtlinge zunächst einmal keinerlei Anspruch auf einen Sprachkurs haben, der öffentlich gefördert wird. Daher reifte die Idee einen solchen Kurs anzubieten.
Diese tolle gemeinsame Arbeit mündete dann am 13.Juni 2015 in einem gemeinsamen Stand beim Interkulturellen Fest anlässlich des Bürgerfests in Bensheim. Mit großem Spaß wurde das Infozelt gemeinsam aufgebaut – eine sehr schöne Gelegenheit, sich untereinander besser kennen zu lernen.
Unterstützt wurden die Akteure von albanischen Flüchtlingen, die mit ihren Fertigkeiten eine sehr große Hilfe waren. Außer einem Bastel- und Maltisch, der von zahlreichen Kindern umlagert wurde, gab es ein aktives Spiel: mit der Wirbelkanone, etwas Kraft und Augenmaß konnte eine Pyramide aus Plastikbechern umgestoßen werden – eine riesige physikalische Gaudi, die Groß und Klein faszinierte.
Interkulturelles Fest in Bensheim 2015
Am Stand wurde eine Moderationswand aufgestellt, auf der Besucher des Interkulturellen Fests ihre Ideen von Integration in Bensheim hinterlassen konnten. Diese „Fachleute“ haben auf Deutsch und in ihren Muttersprachen hinterlassen, wie für sie Integration funktioniert hat, was sie sich dazu wünschen oder auch, was ihnen geholfen hat, hier anzukommen. Die ganz praktischen Gedanken waren, Hilfe zur Selbsthilfe zu erfahren, indem man einen Beruf erlernt. Die Möglichkeit, den Beruf, den man in seiner Heimat gelernt hat, auch hier anerkennen zu können, um zu arbeiten, war ebenfalls ein Wunsch. Andere Ideen, eine geeignete Sportart zu finden, die Sprache zu erlernen und Freunde zu finden, fanden sich immer wieder, wie auch der Wunsch nach Liebe, Frieden und Freundschaft, um gemeinsam auch für andere aktiv zu sein. Manche Besucher des Infostands taten aber auch kund, dass sie Bensheim lieben und diese Stadt mittlerweile als ihre zweite Heimat sehen.
Für die Kinder war es das Größte, hierzu ein schönes Bild zu liefern, das ebenfalls an der Wand aufgehängt wurde.
Allen Beteiligten war klar: dies ist nur der Anfang einer wunderbaren Zusammenarbeit!